Teddybär im Koffer
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Zitat:

"Kuscheltiere haben eine schützende und zugleich heilsame Wirkung: Sie spenden Wärme, Trost und Nähe. Und das nicht nur bei Kindern.

Wissenschaftler der Universität Ulm haben nun herausgefunden, dass insbesondere Borderline-Patient/Innen eine intensive emotionale Bindung zu Kuscheltieren aufbauen.

Diese helfen den Betroffenen dabei, ihre Gefühle zu regulieren. Leiden die Betroffenen verstärkt unter Bindungs-ängsten oder Depressivität, wird dieser Effekt noch deutlicher."

Quelle: https://www.uni-ulm.de

In den psychosomatischen Kliniken mit Herrenalber Modell scheint so einiges anders, als in vielen der konventionellen Kliniken zu sein. Immer wieder fällt einem auf, daß dort erwachsene Menschen mit Plüschtieren durch die Gänge laufen.
In den seltensten Fällen beruht das auf einer Intervention des behandelnden Therapeuten. Die Gäste (Patienten) kamen sozusagen selbst „aufs Plüschtier“.

Was früher häufig in der Klinik zu sehen war, ist seltener geworden.
Möglicherweise deshalb, weil die Gäste mit Plüschtier im Arm von anderen oft irritiert angeschaut wurden. Diese Vermutung scheint sich durch Gespräche mit ehemaligen Gästen (Patienten) zu bestätigen. Dort höre ich oft: „Erwachsene mit Plüschtier? Das geht doch nicht!“

 

Ich frage mich: Warum nicht! Menschen, denen das gut tut, werden schon einen Grund haben, weil sie das Plüschtier im Arm haben.
In diesem Zusammenhang las ich vor ca. einem halben Jahr einen kurzen Artikel in der Tageszeitung. Dem bin ich nachgegangen und auf den oben zum Teil zitierten Artikel gestoßen. Was ich fand, war interessant zu lesen, bestätigt es doch eins: Sollten Erwachsene das Bedürfnis nach Plüschtieren haben, macht das eben auch aus therapeutischer Sicht Sinn. Der Artikel der Universität Ulm zeigt zudem, welche Effekte ein Plüschtier auch noch für Erwachsene haben kann.

Das, was früher in der Klinik gang und gäbe war, erlangt nun wissenschaftliche Bedeutung. Nicht nur für die Borderline-Persönlichkeiten!
Ein Kuscheltier kann nicht nur helfen Emotionen besser zu regulieren, sondern, wie im Artikel beschrieben, kann es ein Indikator für verbesserte Bindungs- und Emotionsverarbeitung sein.

Ich finde es wünschenswert, daß dieses Wissen in den Kliniken ankommt und dort aufgenommen wird. Liegt es doch vor allem am therapeutischen Team, eine Umgebung zu schaffen, in der sich jene, die das Bedürfnis nach einem Kuscheltier haben, damit auch wohl fühlen können....