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Meine Erfahrung bzw. Meinung zu dem 12-Schritte-Begriff.

Bis heute ist mir nicht klar, warum meist von 12-Schritte und nicht von A-Meetings gesprochen wird. Ich finde diesen eingebürgerten Begriff unpassend. Fast zwangsläufig wird damit die Arbeit im (12-Schritte-) Programm verbunden. Gerade dies würde aber den 12 Traditionen der A-Gruppen widersprechen, denn in der 3. Tradition der AA heißt es: Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören. Des weiteren heißt es in der 12. Tradition der AA: Anonymität ist die spirituelle Grundlage aller unserer Traditionen, die uns immer daran erinnern soll, Prinzipien über Personen zu stellen. Daher müssten die Meetings eigentlich A-Meetings heißen denn die Arbeit mit den 12-Schritten ist ein Angebot, keine Zwangsläufigkeit. Auch der Glaube an eine höhere Mach (Gott, wie wir ihn verstanden) ist ein Angebot, kein muss!

Ich bin sicher, die Arbeit mit den 12-vorgeschlagenen Schritten hat vielen Menschen geholfen. Und doch sollte eines immer wieder ganz klar gemacht werden. Die 12 vorgeschlagenen Schritte sind nur ein Angebot für jene, die damit arbeiten wollen.

Ich möchte nicht verschweigen, dass es jedoch auch Menschen gibt, die solche Meetings als destruktiv, religiös und sektenhaft erlebt haben. Dir Arbeit mit den Schritten erlebten sie als muss, genauso wie der glaube an Gott.

Andere wiederum erleben diese Meetings als außergewöhnlich hilfreich, auch ohne die Schritte. Ich denke es kommt immer auf die Gruppe an und auf das, was sie aus dem Meeting macht.

Ein A-Meeting kann, bedingt durch den außergewöhnlichen Ablauf sicher für viele eine gute Möglichkeit der Selbsthilfe bieten. Die Offenheit und Menschlichkeit, die in solchen Meetings zugegen ist, kann ich mir in anderen Selbsthilfegruppen nur schwer vorstellen. Ich denke, das Gelingen eines Meetings hängt von den Menschen ab die dort hingehen.